Zahnärzte sind wie alle Ärzte dazu verpflichtet, sich fortzubilden. Zum Glück – denn was in einem Jahr als richtig gilt, kann im nächsten schon wieder relativiert werden. Damit Zahnärzte immer auf dem möglichst neusten Stand sind und so ihren Patienten optimal helfen können, gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Fortbildung.

Welche Fortbildungsmöglichkeiten gibt es?

Zweites FortbildungsbildDie Zahnärztekammern tragen die Aufgabe, selbst Fortbildungen zu organisieren. Sie müssen auch darüber informieren oder sie empfehlen. Fortbildungen werden anerkannt und der Arzt erhält nach Abschluss ein Fortbildungszertifikat der Bundeszahnärztekammern. Es gibt sie in allen möglichen Formen: Als Kongresse oder Seminare, als klinische Fortbildungen , also Visiten und Fallvorstellungen oder interkollegiale Fortbildung wie Qualitätszirkel oder Studiengruppen. Natürlich kann man um sich fortzubilden auch noch ein Studium  oder Teile davon absolvieren. So zum Beispiel in Freiburg im Breisgau, wo an der Universitätsklinik ein Fernmaster in Parodontologie angeboten wird. Informationen darüber finden Sie auf www.masterparo.de. Dieser ist berufsbegleitend und die Studierenden können online theoretische Lerninhalte erschließen. Medien werden über eine zentrale Lernplattform verteilt und die Studierenden treffen sich mit ihren sogenannten Teletutoren, also Spezialisten auf dem Gebiet, in einem virtuellen Klassenzimmer, wo sie Live-Seminare mit anderen Referenten besuchen, Fragen stellen und sich austauschen können. Präsent an der Uni sein müssen die Studierenden nur selten. Wem dies zu viel ist, kann auch nur einzelne Module aus dem Studiengang absolvieren.

Was kostet die Fortbildung?

Die Kosten für eine Fortbildung sind natürlich von der Art und der Dauer abhängig. Tagesseminare können um die 250 Euro kosten, während ein Studium neben dem Beruf um die 29.000 Euro kostet. Die gute Nachricht ist, dass die Ärzte nicht auf diesen Kosten sitzen bleiben: Das Finanzamt erkennt die Ausgaben für berufliche Fortbildungen als Werbungskosten an. Sie können in voller Höhe steuerlich geltend gemacht werden. Bei hohen Werbungskosten können die Vorteile des Lohnsteuerermäßigungsverfahrens genutzt werden. Das bedeutet, dass beim Finanzamt ein Freibetrag beantragt wird, wodurch sich das monatliche Nettoeinkommen erhöht. Der Arbeitgeber muss weniger Lohnsteuer vom Arbeitslohn einbehalten. Also keine Panik – Werbungskosten, die Ihre Steuerlast mindern, werden sofort berücksichtigt und nicht erst bei Abgabe der Steuererklärung.

Was bringt eine Fortbildung einem Zahnarzt?

Es geht in Fortbildungen nicht nur darum, fachliches und klinisch-praktisches Wissen zu aktualisieren. Auch werden soziale und kommunikative Kompetenzen vermittelt, die im Umgang mit Patienten und beim Management der Praxis helfen sollen. Dazu kommen juristische Inhalte in Bezug auf das Berufsrecht und Verträge. Der Zahnarzt lernt also nicht nur die aktuellsten wissenschaftlich korrekten Fakten aus der Zahn- und Kieferheilkunde. Ihm wird auch beigebracht, wie er besser auf die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter und Patienten eingehen kann. Dies kann er direkt anwenden und es kann ihm auf lange Sicht gesehen auch helfen, Geld zu sparen. Um in Sachen Technologie und Wissenschaft mit der Konkurrenz Schritt zu halten, sind Fortbildungen unumgänglich. Bei der Auswahl der Fortbildung sollte jedoch immer auch darauf geachtet werden, dass es dabei nicht nur um das Mithalten geht. Fortbildungen sollten dabei helfen, die persönlichen Ziele zu erreichen, und zu den eigenen Interessen und Wünschen passen. Eine gute Fortbildung lohnt sich in jedem Fall, denn sie bietet mehr Sicherheit im Job, mehr Wissen und damit die Möglichkeit, im Job aufzusteigen. Sie dient nicht nur der beruflichen Weiterbildung, sie stärkt auch die persönliche Entwicklung mit dem Ausbau der eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen. Und immer im Hinterkopf behalten: Jeder, der weiterlernt, ist jung. Egal, wie alt er in Zahlen ist.