Zahnpasta erhöht die Wirkung der Zahnreinigung. Der Hygieneartikel besteht heutzutage aus verschiedenen Bestandteilen. Der Putzkörper entfernt zusammen mit der Bürste schädliche Bakterien. Der integrierte Schaumbildner ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Zahncreme und lockert Zahnbelag sowie Essensreste. Die abgelösten Substanzen werden im Netzmittel gebunden und können so einfach ausgespült werden. Ein Feuchthaltemittel schützt die Zahnpaste vor dem Austrocknen. Hinzu kommen Geschmacks-, Aroma-, Farb- und Zusatzstoffe, Binde- sowie Konservierungsmittel. In vielen Zahnpastarezepten werden zusätzliche Wirkstoffe zur zahnmedizinischen Prophylaxe integriert. Verschiedenen Hersteller weltweit versprechen weißere Zähne und ein unwiderstehliches Lächeln durch natürliche Zutaten. Doch wie wirkungsvoll sind die Bestanteile der Paste wirklich und woher kommt der frische Atem ursprünglich?
Kurze Geschichte der Zahnpasta
Vor der Zahnpasta benutzten die Menschen ein Pulver für die tägliche Mundpflege. Bei den Römern war die Asche verbrannter Knochen, Muschelschalen, Natron oder Salz bewährte Mittel gegen Zahnbelag. Im 19. Jahrhundert verkauften Apotheker das Pulver in Dosen und Papiertüten. Die Bestandteile waren damals Marmorpulver, Magnesiumkarbonat, Eier- oder Muschelschalen, Holzkohlenpulver und Ziegelmehl. Mithilfe des nassen Fingers wurde das Zahnpulver aufgetragen und eingerieben. Die ersten Zahnbürsten wurden entwickelt und vereinfachten die Prozedur der Zahnpflege erheblich. Für das Geschmackserlebnis wurden Zutaten wie zum Beispiel Pfefferminzöl, Honig, Zucker, Salbei oder Veilchenöl hinzugegeben. Im gleichen Jahrhundert waren rote Zahnputzmixturen sehr beliebt. Die Hersteller versetzten die Mixtur mit Karmin und hofften, die rote Farbe würde Lippen und Zahnfleisch einfärben. 1850 kombinierte W. Sheffield das Zahnpulver mit Glycerin und erfand so die heutige Version der Zahnpasta.
Wirkstoffe in Zahnpasta
Neben den bereits beschriebenen Bestandteilen wird die Zahnpasta heutzutage mit therapieunterstützenden Wirkstoffen versetzt. Klinische Studien beweisen die effektive Wirksamkeit von Mineralverbindungen beim Schutz vor Karies und erklären Fluoride zu den wichtigsten Inhaltsstoffen bei Zahnpasta. Je höher der Fluoridanteil, desto größer der Kariesschutz. Zur Kräftigung des Zahnfleisches werden Vitamine, Kräuterextrakte, Meersalz und Aluminumlaktate verwendet. Hinzu kommen lösliche Phosphate, Zinkcitrat-Trihydrat oder Diphosphonat um eine Zahnsteinneubildung zu verhindern. Besonderen Schutz für empfindliche Zahnhälse liefern Kaliumnitrat, Strintiumchlorid und Kaliumchlorid. Zahncremes, die einen Weißheitseffekt versprechen arbeiten oftmals mit Schleifpartikeln. Leider können zu große Partikel die Zähne ernsthaft gefährden. Die eigentlich glatte Zahnoberfläche wird rau gerieben – Kariesbakterien setzten sich dadurch besser fest. Die Partikelgröße ist in seltenen Fällen auf der Verpackung angegeben. Der RDA-Wert hilft dabei, gefährliche Partikelgrößen zu verkennen. Ein RDA-Wert von 60 ist niedrig und kann mit wenig Druck bedenkenlos angewendet werden. Von höheren Werten sollte man lieber die Finger lassen. Auch natürliche Pflegeprodukte wie Aloe Vera Zahnpasta findet vermehrt am Markt Verbreitung und Anerkennung. Indische Forscher der Universität Yenepoya konnten in einer Studie die antibakterielle Wirkung von Aloe Vera nachweisen. Die entzündungshemmende und kühlende Wirkung der Pflanze ist schon lange bekannt und helfen auch bei empfindlichem Zahnfleisch. Das Zahngel ist zusätzlich milder als herkömmliche Zahnpasta.
Jeder Mundraum ist anders und stellt andere Anforderungen an die verwendeten Hygieneprodukte. Der stark umworbene Markt der Zahnpflegemittel überfordert den Verbraucher mit ausgeklügelten Marketingkampagnen, unaussprechbaren Zusatzwirkstoffen und verführerischen Düften. Auf der Suche nach der richtigen Zahnpasta ist der Zahnarzt ein kompetenter Berater. Er kann die persönlichen Schwachstellen im Mundraum analysieren und eine individuelle Empfehlung aussprechen.